Im Jahre 1914 gründete Woldemar Beier als Teilhaber die Thowe-Kamerawerk in Potschappe bei Hainsberg/ Sachsen. Woldemar Beier, verließ aber das Unternehmen, als das Thowe-Kamerawerk am Aktienmarkt inmitten der großen Inflation von 1923 Rekapitalisiert werden sollte. Das Kamerawerk schloss seine Türen im Jahr 1932.
Woldemar Beier gründete am 1.April 1923 sein eigenes Unternehmen, die Kamerawerke Fabrik Woldemar Beier Freital.
Zu Beginn wurden Plattenkameras mit Holzgehäuse produziert, wobei Objektive, Verschlüsse und Lederbalgen von anderen Herstellern bezogen wurden. Die ersten Plattenkameras des neugegründeten Unternehmens trugen Frauennamen wie EDITH, ERIKA oder LOTTE. 1925 hatte das Kamerawerk bereits 15.000 Platten-Kameras produziert und verkauft.
Im Jahre 1972 wurden dann auch die Kamerawerke Waldemar Beier verstaatlicht. Das einstige private und qualitativ gute Unternehmen wurde als VEB Kamerafabrik Freital eingetragen. Werner Beier
wurde als technischer Leiter eingesetzt. Aufgrund der Verstaatlichung kam die Forderung nach neuen Kameratypen. In den folgenden Jahren wurden weitere Betriebe in den VEB Kamerafabrik
Freital eingegliedert, wodurch die Kameraproduktion gesteigert wurde.
Ab dem 1. Januar 1980 wurde der VEB Kamerafabrik Freital dem Kombinat VEB Pentacon unterstellt. Ab 1981 wurde die Kleinbildkamera Beirette-electronic mit Zeitautomatik entwickelt und auf den
Markt gebracht. Ab 1985 wurde der Betrieb dann dem Kombinat Carl Zeiss Jena unterstellt.
Nach der Wende wurde am 1. Juli 1990 ein Teil des Unternehmens reprivatisiert. Der Rest wurde zu einer GmbH namens Kamerafabrik Freital GmbH. Nach und nach wurde die Kameraproduktion zurückgefahren und nur noch nach Aufträgen produziert. Ab dem 1. September 1990 wurde der Betrieb zu OFE GmbH Freital, Betrieb für Optik, Feinmechanik und Elektrotechnik, schließlich endete am 30. September 1992 wieder die Geschichte eines Traditionsunternehmens der Dresdener Kameraindustrie.