Friedhofsbahn   Wannsee - Stahnsdorf

Der letzte Zug ist durch...
Der letzte Zug ist durch...
Ab 1900 wurde durch den zunehmenden Platz für Wohnungs-und Industriebebauung im Berliner Stadtgebiet die Friedhöfe vor die Tore der Stadt verlegt, so entstand der Stahnsdorfer Süd/West Friedhof.

Der Transport der Toten und der Hinterbliebenen zu diesen Friedhöfen war sehr teuer. Deshalb wurde vom Berliner Magistrat eine Bahnlinie geplant, die eine billige und schnelle Verbindung zwischen Berlin und den Friedhöfen sicherstellen sollte.


Die eingleisige Bahnstrecke wurde am 2. Juni 1913 eröffnet. Die Strecke zweigte südlich des Bahnhofes Berlin-Wannsee von der Wannseebahn ab, überquerte die Wetzlarer Bahn und verlief in südöstlicher Richtung durch die Parforceheide. Bei Dreilinden hatte die Friedhofsbahn ihren einzigen Zwischenbahnhof, anschließend unterquerte sie die Berliner Stammbahn und erreichte danach ihren Endpunkt am Süd/West Friedhof von Stahnsdorf.


Der Zugverkehr wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Zerstörung der Eisenbahnbrücke über den Teltowkanal eingestellt. Der Verkehr war nur noch zwischen Berlin-Wannsee und dem Haltepunkt Dreilinden in Betrieb gewesen. Die gesamte Strecke wurde nach der Wiederherstellung der Brücke 1948 wieder in Betrieb genommen. Ab 1952 wurde die Überführung von Leichen eingestellt. Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde der gesamte S-Bahnverkehr unterbrochen und schlussendlich eingestellt.